zu Tisch mit #7 DM

Samstag, 1. Juli 2017

Wenn ich ins Tal schaue, liegt wenig ferner wie sämtliche Spekulationen an der Börse. Das findet alles ein Planet weiter statt. Und in eine Welt, in der auf Nahrungsmittelpreise gewettet wird, will ich meine Füsse erst gar nicht hineinsetzen. Bon, was habe ich Hamster mit meinen paar Penunzen auch mit der Börse zu schaffen? Selbst Filme wie *Wall Street* habe ich nicht gesehen. Tatsächlich nennt mein nächster Gast dieses Kinoerlebnis als Schlüssel-Inspiration für seine spätere Berufswahl: Dirk Müller - auch bekannt als Mr. Dax. 

Als Einstieg (für die, die ihn noch nicht kennen) verweise ich als erstes auf dieses filmische Interview - Kinners, der Typ ist doch durch und durch sympathisch. Einer von der Börse! Tssss, darüber staunt niemand mehr wie ich!

Warum sich also jemanden wie Dirk an meinen Tisch einladen, der aus einer Branche kommt, gegen die ich derart viele Vorurteile hege? Nun, vielleicht genau deshalb. Nicht geschenkt wollte ich etwa die Route 66 runter fahren (wie er als Hochzeitsreise) oder gar in meinem Heimatdorf leben. Mais bon, die Menschen sind verschieden. Gerade das finde ich an Dirk spannend: er bringt mir Geschichten aus dem Land der Börsianer mit, das mir völlig fremd ist und ich nie besuchen werde. Außerdem mag ich prinzipiell gerne gut erzählte Geschichten und Dirk ist ein guter, ein eloquenter Geschichtenerzähler.

Wie überraschend bodenständig wie altbacken finde ich das, als Finanzmarktexperte auf die Frage nach der besten Geldanlage zu antworten: *Beginne mit einem Hauswirtschaftsbuch!* (macht er by the way nach eigenem Bekunden bis heute). Ein guter Rat, oder?

Bücher schreibt er ebenfalls - frei raus gebe ich zu, noch keines davon gelesen zu haben.

Seine Kritiker nennen ihn gerne Verschwörungstheoretiker - aber derlei Vorwürfe sehen sich viele schnell ausgesetzt, die erkennbar systemkritisch sind oder sich über eine erkannte Diskrepanz beklagen zwischen dem, was berichtet wird und dem, was sie erleben (hier führe ich nur Peter Scholl-Latour auf/ ja, oder unsere Iranreise). Für mich verkörpert Dirk Müller eher einen klassischen Whistleblower. Er deckt Machenschaften einer Branche auf, wie es nur ein echter Insider kann. Er bringt Licht in eine gewollte Dunkelkeit, die diesem *Wirtschaftszweig* überhaupt erst unfaire Vorteile verschafft gegenüber der Unwissenheit seiner eigenen Kundschaft. Manchmal wagt er sich wohl recht weit aus dem Fenster...

Mir kommt es vor, als versuche Dirk in den Bewegungen der Märkte wie im Kaffeesatz zu lesen. Das scheint mir alles SEHR schwer zu durchschauen, diese Verquickung von Handel, Politik und Macht. Nahezu unmöglich. Ob das einer Sucht gleichkomme, wird er gefragt. Ja, gibt er zu, aber es sei auch einfach *Neugier*, die Gier nach Neuigkeiten, die seinen Beruf für ihn so spannend mache, der Versuch dem Puls der Zeit so nahe wie möglich zu kommen mit der Börse als Baromether dafür, mit der Börse als Schmelztiegel der Welt. Als alte Anhängerin des Mottos *Nur Bares ist Wahres* bleibt mir diese Branche ein Haifischbecken, in dem ich noch nicht einmal meine Angel hinein halten wollte. Schon irgendwie krass zwei Spezis beim Diskutieren zuzuhören...

Aber spannend finde ich die Beobachtung der internationalen Märkte und die Rückschlüsse, die man daraus ziehen kann allemal. Und wenn wir schon dabei sind: ganz umfassend etwa hier bei Planet Wissen *Warum Geld die Welt regiert* (lohnt sich als Rundumschlag  komplett anzusehen, der Dirk steigt ab der 22.min ein). Für mich quasi als kleine Vorbereitung, um nicht ganz ahnungslos in ein gemeinsames Essen zu gehen.

Was würde ich uns also kochen? Irgendetwas schön entspanntes wie die Zucchini-Tarte für Zucchini-Verweigerer. Oder die herrlichen Spaghetti Vongole. Na, einer der ebenso ab und an mal im Dachzelt schläft, wird keine Rafinessen brauchen, um sich kulinarisch verwöhnt zu fühlen...

2 Kommentare

  1. Chère Micha, es handelt sich zwar um keinen Kommentar zu deinem letzten Post, aber ich komme diesmal nicht umhin dir zu schreiben wie gut Gérard und mir das Aloo Gobi nach deinem Rezept geschmeckt hat. Mit selbstgemachtem Harissa und leider keinen selbstgemachten Ofentomaten, da schon zur Gänze aufgebracht. Auch habe ich vor kurzem die Balsamicoreduktion gemacht und die ist wirklich ein Hammer!!!! Vielen herzlichen Dank für deine super Rezepte und auch die sensationellen Fotos.Ich habe mir vorgenommen dir in Zukunft jedes Mal zu schreiben wenn ich etwas von dir gekocht habe.
    Entre temps des bonjour de Marlies

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Marlies, ich freue mich immer sehr über die Rückmeldungen zu meinen Rezepten. Sie zeigen mir, dass ich nicht nur *spasseshalber* die ganzen Rezepte eintippe! Ich danke dir für die freundlichen Worte, die das Salz in der Suppe eines jeden Bloggers ausmachen. Du kannst - übrigens - auch bei den jeweiligen Rezepten kommentieren. Auch dort bekomme ich alle Kommentare mit! Und für dein Vorhaben, nun öfters zu kommentieren hast du meine volle Untertützung :)

      Löschen

Für Kommentare gilt: die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) wurden an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.